Ihre Freundin habe in der S-Bahn gesessen, zusammen mit andern Passagieren, die Augen geschlossen und ohne Bewegung. Wie lange sie unterwegs gewesen sei, wisse man nicht, jedenfalls scheine an der Endstation niemandem aufgefallen zu sein, dass sie nicht aufstand und den Wagen verliess. Erst im Depot habe ein Bahnbeamter bemerkt, dass noch jemand im leeren Zug sass, eine Frau, und dass sie tot war.

 

Während seines Aufbaus fehlte dem Riesenrad ein Viertel seines Kreises, und es sah auf dem Münsterhügel aus wie ein grosser offener Mund. Jetzt, beim Abbrechen, wiederum der schwarze, in den Himmel gereckte Guernica-Kopf. In der Zeit dazwischen, während der Herbstmesse, war es farbig beleuchtet und in seinem reibungslosen Sich-Drehen von schmerzlicher Banalität.

 

Ich stand still und lauschte ergriffen. – Ergriffen wovon? – Von der Musik, die aus einem Fenster drang. Sie vollzog mit mir in aller Öffentlichkeit einen Liebesakt.

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