Ein Mann steht vor dem Hauseingang und begrüsst mich freundlich, indem er anfügt: Wie geht’s?, als wären wir alte Freunde. Ich kenne ihn nicht. Er stellt sich als Heizungsmonteur vor, der die Schlüssel für den Heizungsraum braucht. Als er mich begrüsste, sagte ich: Mir geht es gut, und Ihnen? Alles in Ordnung? Er war eine Weile sprachlos, suchte nach Worten; auf so viel Freundschaft war er nicht gefasst.

 

Mit seinem dolce far niente, seiner Liebe zum Wein, seiner Fresssucht hilft er niemandem auf der Welt, rettet er keine Flüchtlinge, nährt keine Hungernden. Dennoch, er setzt ein Zeichen, sendet ein Gegensignal zu den Signalen der Kriege, der Unzufriedenheit, der Arbeitswut, und als ein solcher Zeichensetzer mag ich ihn. Er sitzt da mit einem Lachen, in das man immer gern einfällt.

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