29.08.18

Seltsam, dass an Tagen, die mit lauter Sinnlosigkeiten angefüllt sind, die Sinnfrage keine Rolle spielt. Sie erhebt sich erst – als Zweifeln, als Abgrund – in der Sinnfreiheit, im Nachdenken, wenn der Sinn des Lebens gerade beginnt.

 

Das Korrekturprogramm gibt statt „Sinnfreiheit“ das Wort „Zinsfreiheit“ ein.

 

  1 comment for “29.08.18

  1. Gert Füger
    2. September 2018 at 21:28

    Seltsamer noch, dass das Korrekturprogramm das Wort „Sinnfreiheit“ nicht kennt, wo sie doch das selbstverliehene Adelsprädikat vieler Lyrikpreisträger ist. (Popp, Rinck, Stolterfoth, Egger usw.) Deren Gedichte lassen das Sein als unverständliches Verwirrspiel erscheinen, obwohl doch ein Gedicht erst sein Ziel erreicht, wo es (bzw. sein Auslöser ihm) etwas aufgehen lässt – Bezüge, Zusammenhänge, also so etwas wie Sinn oder Auftrag, und sei es nur der, dieser Bezüge gewahr zu werden. Dem Sein also eine Dimension zu erschließen, die es sonst nicht hätte. – Ja! in der fängt das Leben eigentlich erst an.

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