Der silbrige Wurfpfeil eines Düsenjets fliegt über den Himmel, weg vom Arm der Wolke, die ihn geschleudert hat. Wie kommen die Dinge im Schreiben zu ihrer Wahrheit? Indem du als Schreibender dich zum Verschwinden bringst, bis nur noch Ding und Sprache da ist, die Sprache des Dings. Mich beim Gehen mit Chlorophyll aufladen, bis mein grüner Atem… Read more →
Monat: April 2016
Jedermann hat etwas zu erzählen, doch nicht jeder kann, will, darf, muss es tun. Viele erzählen ihre schönsten Geschichten beim Zuhören. Ruhiger, harmonischer Flug des Milans. Eigentlich schön jedoch ist er erst im heftigen Wind, wenn der Vogel die Vollkommenheit seines Kreises gegen die Böen mit Flügel und Schwanz, mit Angriff und Widerstand verteidigen muss. Read more →
Die Leere, die ich in mir ab und zu fühle, ist vergleichbar mit dem Nerv eines Zahns: Solange er schmerzt, ist der Zahn am Leben. Read more →
Die bescheidene Haltung des Hydranten, leicht nach vorn geneigt, ein unablässig Meditierender. Read more →
Wohltuend im Leerlauf der Politik, der medialen Überhitzung, im Lärm der Horrornachrichten aus aller Welt: zur Sache zu kommen. Mag sie noch so klein sein. Leute, die bei der Sache sind, werden durch diese schön und würdig. Vom Baum wegflatternde Blütenblätter. Wie kann ihre Bewegung adäquat beschrieben werden? „Sie schmetterlingen durch die Luft, bis sie sich übers Gras… Read more →
Beim Schreiben bin ich immer gleich jung. Stehe ich vom Schreibtisch auf, altere ich in Sekunden nach. Während beim Lesen schon seit je die verschiedensten Lebensalter im Spiel waren. Inserat für ein Mittel zum Abnehmen: „Verändere deinen Körper, nicht deinen Alltag.“ Damit ist das Ideal des Kapitalismus elegant in einen Satz gebracht: Verändere dich, aber verändere dich so, dass… Read more →
Meine Fürstentage sind jene, an denen ich keine Nachrichten vorlasse. Ich halte mich in den inneren Gemächern auf, gehe meiner Musse nach und unterhalte mich mit Leuten aus einem andern Jahrhundert. Read more →
Im ersten Stock des Maison Pradier, Boulevard St. Michel, an den offenen Fenstern drei Pärchen an drei Tischen: Szenen aus einem Schattentheater. Ein Mann, der seine Hand unaufhörlich um das Handgelenk kreisen lässt; eine Frau, die sich zu ihrem Partner vorbeugt; zwei, die einander bewegungslos gegenübersitzen. Mache daraus drei Erzählungen. – Nein, mache gar nichts, das sind schon die fertigen… Read more →
Rundes Wasserbecken in den Tuilerien, darin ruhend der Reflex der Sonne. Wenn eine Ente vorbeirudert, wird das Glitzern von den Wellen aufgelöst, in Stücke gerissen und auf verschiedene Wellenkämme geworfen. Ist die Ente vorbei, setzt es sich wieder zusammen und die Sonne schaukelt als Ball auf dem Wasser, als hätte die Ente ein leuchtendes Ei hinterlassen. Vereinzelte Schwalben, die… Read more →