Monat: April 2017

Ich vergleiche die Freunde, die seit langem wieder einmal sehe, intuitiv mit ihrem Aussehen bei unserer letzten Begegnung. Sie sind deutlich gealtert; ich hingegen, der ich noch immer das Bild in mir trage, das ich damals von mir hatte, bin unangetastet von der Zeit geblieben, jung wie der Bergmann von Fallun. Es sind diese Begegnungen, die mir im Nachhinein nahelegen,… Read more →

Jeder Mensch trägt mit seiner einzigartigen Sicht auf die Welt etwas zum Gesamtwissen der Menschheit bei. Auch wer nicht darüber redet oder schreibt, speist mit seinen Daten den Gesamtspeicher, den unentwegt mitladenden Weltserver. Read more →

An gewissen Tagen schreibe ich nur, um einem Text vertrauen zu können. Mag dieser auch fiktiv sein, so weiss ich doch, er ist ungelogen.   Eine Art von Meditation: permanent auf die Uhr schauen. Die Bewegung der Zeiger mitverfolgen, ohne Interesse, ohne Nervosität, einfach als Vorgang, als Verfliessen der Zeit, nicht meiner Zeit. Read more →

Sie spiele jeden Tag Klavier, sagt sie. Dennoch gelinge es ihr nicht, die Stücke auswendig zu spielen. Keinen Takt halte sie durch ohne Noten. Am Ende jedes Takts lauert für sie der Abbruch, das Nichts. Die Noten sind ihre Hängebrücke, die über die Leere, über den stets drohenden Klangtod führt. Read more →

Wenn das Politische das ist, was die Allgemeinheit angeht, ist inzwischen jedes Enzian und jede Lerche genauso politisch wie ein AKW oder ein B-52-Bomber.   Stille – quälender Giftstachel im Fleisch desjenigen, der keine Ruhe findet. Read more →

Wie die höchste Glocke am Ende des Sonntagsmessegeläuts noch weiterbimmelt, aufhört, und nochmals anschlägt. Wie es ruhig wird im Dorf. Wie die Glocke abermals anschlägt, leise, ein letztes Mal, bevor die Gänse, die der Nachbar neu eingestellt hat, kreischend das Credo anstimmen.   „Geh mir aus der Sonne“ ist, philosophisch oder nicht, aus der Haltung der Gegnerschaft heraus gesprochen. Die… Read more →