Monat: Oktober 2020

Heute ein Tag, wo die Elstern ganz schwarz sind. Ihre weissen Stellen zeigen nur an, wie schwarz sie im Grund sind; sie bilden den Rahmen zum Eigentlichen, dem SchwarzSchwarzSchwarz.   Adjektive nur zögerlich einsetzen. Zögerlich warum? Weil sie nicht zum Beschriebenen gehören, ihm nur vom Schreibprozess angetan werden.   Verschreiber statt „Schreibprozess“: „Schreiprozess“. Auch zutreffend.   Zum Teufel mit den… Read more →

Sie singe, sagt sie, jeden Morgen auf WhatsApp dem todkranken Freund in Afrika Lieder vor, weil er nach ihrer Stimme verlange und aus dem Bett ihren Namen rufe. Sie ist die einzige, die versteht, dass er sterben möchte. Er lauscht durch das Telefon ihrer Stimme, der Stimme des ersehnten Todes.   Der Sonnenstrahl, der die gelb gewordenen Basilikumblätter in Gold… Read more →

Die Schnittbahn des Roboters im Gras führt zum ersten Hindernis, von da zum Rasenrand, von da zu einem Baum – ein verlangsamtes Billardspiel, bei dem die Gesetze von actio und reactio ausser Kraft gesetzt und durch jene der programmierten Willkür ersetzt sind. Unmöglich, mit dieser Maschine ein Ziel anzupeilen. Ihr Sinn ist der Weg, das Unterwegssein. Read more →

Im Augenblick der Liebe, wenn die Kontinuität einen Sprung bekommt und sich einkrümmt, geht die Zeit ihrer Wege. Unbeirrt schreitet sie voran. Erst lange nach dem Akt erinnert man sich ihrer und versucht, sie wieder einzuholen. Oder man lässt sich von ihr einholen? Abholen? Man lebt jedenfalls wieder zusammen. Zeitensprünge machen ihr nichts aus, sie bleibt zuverlässig die stärkere.  … Read more →

Mein Vorstellungsvermögen bringt es nicht fertig, am Morgen im Bett zu imaginieren, dass ich fünf Minuten später unter der Dusche stehe. Und unter der Dusche, wie ich anschliessend nach draussen gehe. Und draussen, wie ich im Zimmer am Schreibtisch sitze. Der Körper dagegen als Sitz dessen, was Sache ist, macht aus der Potentialität ganz selbstverständlich fortlaufende Realität.   Ein Grünspecht… Read more →