Monat: Dezember 2024

Als ob der kürzeste Tag des Jahres seine geringe Dauer wettmachen wollte durch Intensität: Windböen wechseln mit Windstille, Sonnengrelle mit Schattendüster, unter den jagenden Wolken pfeilen Elstern, streiten sich Raben und Bussard, schwärmen Starenformationen, flattern Gruppen von Wacholderdrosseln. Die Natur erscheint als ganz und gar extrovertiert; es ist eine ihrer Formen des Bei-Sich-Seins. Bei starkem Wind immer das Gefühl, etwas… Read more →

Die junge Frau, frühmorgens wartend auf dem Bahnsteig, besieht ihr Gesicht im Handy, verzieht die Lippen, hebt die Augenbrauen. Sie spricht mit diesem Gesicht ohne Worte, zeigt ihm die Zähne, macht eine Grimasse. Das Gespräch geht auf ihren Körper über, sie wiegt ihn, macht kleine Tanzschritte. Inmitten der Wartenden ist sie sich selber eine Welt. So kommt sie in den… Read more →

Meine Sympathie für den Wetterhahn, der dem heraufziehenden Gewitter, dem Schneesturm, dem fauchenden Föhn stets ins Gesicht schaut. Sein gebauschter Schwanz drückt seine Stirn ungerührt ins Zentrum des Desasters. Die Elstern flattern irgendwohin, wie es scheint zufällig, wechseln die Richtung, machen Schwenker, peilen einen Baum an, an dem sie dann vorbeifliegen. Sie wirken zerfahren, unstet, befinden sich auf beständigen Abwegen.… Read more →