Beim Ansehen von Bildern des Malers Elstir bewundert Prousts Erzähler dessen Prinzip, keinen Unterschied zwischen besseren und schlechteren Sujets zu machen. „Die etwas gewöhnliche Person (…) empfängt auf ihrem Kleide das gleiche Licht wie die Segel der Boote; es gibt keine mehr oder wenige kostbaren Dinge, das ordinäre Kleid und das in sich selbst hübsche Segel sind beide Spiegel des gleichen Lichterspiels“ Er weiss: Was Kunst ist, entscheidet die Leinwand, nicht die Realität.

 

Jener zitternde Grashalm dort, inmitten von andern, die ruhig bleiben: Was spürt er mehr als diese? Was macht ihn empfänglicher für den Windhauch? Und jetzt steckt seine Bewegung die andern an. Jetzt zittern auch sie.

 

Der Natur ist die Art ihrer Beschreibung egal. Diese nimmt indes Einfluss auf unsere Wahrnehmung von ihr, und jede ihrer Metaphorisierungen bedeutet eine Bestätigung unseres geistigen Herrschaftsanspruchs, eine Einübung in die Kolonialistensprache.

 

Die langen Pausen zwischen seinen Sätzen gleichen offenen Vulkanen. Etwas brodelt darin, ein Feuer, das noch nicht Lava geworden ist.

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