Der Sonne zusehen, wie sie die Äste, Zweige, Bäume in eine Hellzeichnung verwandelt und sie wieder fortnimmt und von neuem hinstellt; die Pflanzenwelt beneiden in ihrer Menschenvergessenheit.

 

Winter ist die Zeit, wo man die Nachbarn nicht zu Gesicht bekommt, ausser manchmal am Abend als Schatten, der von der Zimmerlampe ans Fenster geworfen wird.

 

In einem grossen Ladenlokal im gähnend leeren Einkaufzentrum am Stadtrand hängen Dutzende farbiger Plakate von der Decke. Auf ihnen steht „we like sale“. Wer ist „we“? Wer hat Freude am Ausverkauf? Die Käufer nicht, es hat keine. Die Verkäufer nicht, sie werden bald entlassen sein. Der Unternehmer? Er hat sich verkalkuliert, er ist gezwungen, seine Waren zu verscherbeln. Auch den Besitzer des Lokals, der Ende Jahr einen zahlenden Mieter verlieren wird ohne Aussicht darauf, einen neuen zu finden, wird der Schlussausverkauf nicht fröhlich stimmen. „we like sale“, eine für alle niederschmetternde Botschaft, lächelt vom Ladenhimmel.

 

Als Jugendlicher liess ich beim Beten des katholischen Glaubensbekenntnisses die problematischsten Stellen aus. Später auch die unpassenden Substantive. Dann die Verben, allen voran „ ich glaube“. Dann die fürchterlichen Adjektive. Als die Lippen nur noch ein paar Präpositionen mitformten, konnte ich wieder von Herzen mitsprechen.

 

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