Mückentanz im Baumgarten. Die Mücken stehen, fliegen, flitzen vereinzelt, in mehr oder weniger gleichem Abstand zueinander. Der Raum zwischen den Bäumen wird durch ihre Bewegungen so real wie die Bäume selbst. Mein Blick durchquert ein sichtbar gewordenes Stück Raum, darin die Bäume, die Leere, die Mücken und ich.

Man hört über längere Zeit kein Geräusch ausser einem rufenden Sperling. Seine Rufe fielen nicht auf, wenn die Abstände dazwischen nicht wären. Es sind die ungleichen, arrhythmischen Pausen, die auf sein Rufen aufmerksam machen, nicht das einsilbige Tschilpen selber.

Frage mich, wem es nützt, Tag und Nacht an den Gräueltaten herumzudenken, die jetzt und jetzt und jetzt in der Ukraine verübt werden. Mir nicht. Den Betroffenen auch nicht. Aber die Gedanken sind doch Teil des Abscheus vor dem Krieg, eines um sich greifenden Widerwillens gegen Unrecht, Aufrüstung und alle Perversionen der Macht?