Der erstmals seit langem offen blaue Himmel spannt sich mit grosser Geste über das Haus. Er bringt das Lebensgefühl von weit zurückliegenden Sommern und entfernten Weltgegenden zurück. Man geht unter ihm in verschiedenen Altern umher, lässt sich von totgeglaubten Gefühlen erwärmen, man glaubt, während die Vergangenheit aufkocht, auf einmal wieder an die Zukunft.
Beim Laufen am Boden bewegt die Bachstelze den Kopf vor und zurück wie ein aufgezogenes Spielzeug, beim Rennen duckt sie sich und streckt den Kopf vor, und immer bleibt sie bei ihrer schlanken Eleganz.
Der Nachbar hat eine grelle, durchdringende Jungenstimme, für die ich ihn jedes Mal ohrfeigen möchte. Die menschliche Stimme als eine Art Türsteherin vor dem Zugang zu einer Person. Sie lockt an. Sie winkt durch. Sie sperrt aus.
Der Mähroboter weiss im voraus nicht, wohin und in welchem Winkel er umschwenken wird. Doch einmal auf der neuen Spur, ist er ganz diese Spur, als wäre nie eine andere in Frage gekommen.
Ein hohler Klang wie der Klageruf einer Eule: ein Motorrad, das weit weg irgendwo auf der Landstrasse Gas gibt.
„In diesem Sommer des Hasses mit weit aufgerissenen Augen,
im Sommer der blinden Liebe beginne ich wieder zu glauben
an all die kleinen Dinge, die die Granatgräben
füllen werden: Erde und etwas Gras“
(Jehuda Amichai, Jerusalem-Gedichte)
„Die schöne Verfolgung der Dinge: das Rinnen des Wassers ins Glas, usw.: es braucht nur eine kleine Veränderung, Verlangsamung der Bewusstseinsgeschwindigkeit.“ (Handke, Die Zeit und die Räume)