Rumpelstilz

Was er früher bei Aufenthalten in andern Städten erlebt hat, die vollkommene Anonymität, erlebt er jetzt in der eigenen Stadt, allerdings ohne das damit verbundene Hochgefühl. Niemand von den Passanten wird auf ihn aufmerksam. Bekannte von früher erkennen ihn nicht mehr oder werden von ihm nicht mehr erkannt, man geht inkognito aneinander vorbei. Die um ihn sich ausbreitende Fremdheit schlägt auch auf sein Inneres durch; er wird sich selber fremd, geht zu sich in Distanz, seine Identitäten lösen sich von aussen und innen gleichermassen auf, er wird zum Kind, das selbstverloren durch die Welt stolpert und keinen Begriff von der Zukunft hat, weil es sie nicht kennt oder – in seinem Fall – weil die Zukunft sich von der Gegenwart nicht unterscheidet, Teil der ewig gleichen Gegenwart geworden ist.

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