Monat: Dezember 2023

Kurzer Tag, kürzester Tag des Jahres, ohne Sonne, ohne Schatten, wolkenüberzogen und regnerisch, kaum je richtig hell, von dem man froh ist, wenn er vorbei ist – der es aber doch erlaubt, einen Tee zu trinken, ein Telefongespräch zu führen, einem Vogel zuzusehen, der im Wind seine Eleganz entfaltet, alles in allem ein Tag, der, wie man am Abend feststellt,… Read more →

Aus einer beschädigten Tasse den Tee trinken, als wäre sie kostbar und ganz, sogar mit mehr Würde als gewohnt.   Der mächtige Orangenschnitz des Mondes versinkt hinter dem Bergrücken und nimmt seinen Lichtschein mit. Über das nächtliche Dorf spannt sich der diamantene Teppich des Sternenhimmels. Es ist windstill, in mir breitet sich die eisige Wärme der Ewigkeit aus. Read more →

Man ist kein besserer Mensch, wenn man seine Abfälle ordentlich entsorgt, nur ein besserer Bürger.   Ich rede nicht, wie ihr glaubt, um den heissen Brei herum. Ich rühre bloss im Wortbrei, labere und rühre, bis mir das Wort einfällt, das ich suche.   Verschreiber: „ich konnte nicht schreien“ statt „ich konnte nicht schreiben“. Verschreiber?   Die Körperlichkeit des Nebels,… Read more →

Während der Frosttage behielt das Basilikum sein Grün. Jetzt, wo es auftaut, ist es unvermittelt ins Sterbebraun gefallen. Es hatte die Kraft des Widerstands, nicht aber die zur Wiederkunft.   Gegen ein Dutzend Milane, die im auffrischenden Wind gegenseitig ihr Luftballett begutachten.   Der zuschlagende Fensterladen an der Westfassade, Siegeszeichen für all das Ungebundene um das Haus. Read more →

Die Frau sagt im Tram zu ihrem Begleiter: „Wie gut ist es doch, dass die beiden sich heute treffen!“ Der Angesprochene schweigt. Der Satz wird, je länger er nichts erwidert, desto mehr zu einer Frage. Die Antwort bleibt aus. Beide schauen vor sich hin. Das leise Rollen der Räder ist zu hören. Über ihrem Schweigen häng als dunkle Prophezeiung der… Read more →