Monat: Juli 2020

Wenn der Syrer Fawaz nicht mehr aufhört, in Gesellschaft von seiner Jugend in Damaskus zu erzählen, kommt es mir vor, als wolle einer seine Heimat, die ihm nicht jeden Tag vor der Tür steht, einen Abend lang redend ins Haus holen.   Er spricht nie von seiner Mutter, ohne den Blick zu erheben und ihr ein langes Leben im Himmel… Read more →

Der Gedanke, ob angesichts der schwindenden Lebenszeit dies oder jenes zu tun sinnvoll sei, verdirbt die übrigbleibende Lebenszeit mit kleinlichen Erwägungen, statt sie in Sorglosigkeit zu retten.   Der Hitzetag, an dem man auf ein am ewig blauen Himmel auftauchendes Wölkchen wartet wie vor der weissen Leinwand auf den ersten Strich des Malers. Read more →

Beim Ansehen von Bildern des Malers Elstir bewundert Prousts Erzähler dessen Prinzip, keinen Unterschied zwischen besseren und schlechteren Sujets zu machen. „Die etwas gewöhnliche Person (…) empfängt auf ihrem Kleide das gleiche Licht wie die Segel der Boote; es gibt keine mehr oder wenige kostbaren Dinge, das ordinäre Kleid und das in sich selbst hübsche Segel sind beide Spiegel des… Read more →

Einige Minuten nachdem ich mich draussen hingesetzt habe, lassen sich die Vögel wieder herbei und suchen um mich herum nach Futter. Ich bin für sie berechenbar und ungefährlich, ein regloses Ding im Halbschatten.   Auf den dunklen Weiher legt die Abendsonne eine dünne Scheibe Licht, und gleichzeitig legst du auf unser Gespräch über einen sterbenden Freund einen hellen abschliessenden Satz. Read more →