Das Rennen auf den Zug in Mailand, mitten aus dem Essen im Restaurant weg, nach hastigem Aufspringen und Bezahlen, das unhöfliche Beiseiteschieben des Kontrolleurs vor den Quais, das Hasten den geschlossenen Wagen entlang bis zur Zugspitze, wo die Türen hinter uns zufallen, all dies vermag der Erinnerung an die schwelgerische Selbstvergessenheit vor dem gefüllten Teller und bei einem Glas Wein nichts anzuhaben.
Das Paar aus San Diego, Kalifornien, staunt im Zug Milano–Bern mehr über das intensive Grün der Wiesen als über die verschneiten Gipfel der Alpen.
Kaum tippe ich „San Diego, Kalifornien“ in den Laptop, wechselt dieser in eigener Regie in das Rechtschreibeprogramm American Englisch. Galoppierende kulturelle Kolonialisierung und Entmündigung der Schreibtische.
Seine Selbstinszenierungen sind inzwischen allesamt traurige Reprisen.