Die Decke des Hotelzimmers

Mir fiel, als ich diese Nacht schlaflos im Hotelbett lag, nicht mehr ein, wie die Decke in diesem Zimmer aussieht. Bestand sie aus Holz? Hatte sie Verzierungen? War sie in einer bestimmten Farbe gehalten? Je länger ich rätselte, desto wacher wurde ich. Nach langem Zögern machte ich, um mich von der Ungewissheit zu erlösen und endlich schlafen zu können, noch einmal Licht und studierte die Beschaffenheit der Decke. Machte das Licht wieder aus. Was mich nach einiger Zeit erst recht beschäftigte und umtrieb, war der Umstand, dass ich noch immer nicht wusste, wie die Decke aussieht. Denn ich war so sehr mit der Überlegung beschäftigt gewesen, ob das Licht anzumachen und die Decke anzuschauen nicht einfach nur blöd und lächerlich sei, dass darüber die Inspektion der Decke vollkommen unterging. Ich sah davon ab, das Licht nochmals anzumachen. Jetzt, am Morgen, ist mir die Beschaffenheit der Decke sowas von egal, dass ich keinen Grund sehe, einen Blick an sie zu verschwenden.