Hexentag

Ich nahm beim Eingang ins Kaufhaus einen Warenkorb (daran würde ich mich auch später in allen Einzelheiten erinnern: wie ich den Arm nach ihm ausstreckte, ihn hochhob und vom Stapel herunterholte), liess mich von der Rolltreppe in den ersten Stock fahren, ging den Gestellen entlang, fragte eine Verkäuferin nach den Klarsichtfolien, nahm drei Gänge weiter eine Rolle Klarsichtfolie vom Gestell, und als ich sie in den Korb legen wollte, war der Korb aus meiner Hand verschwunden. Ich hatte ihn nie abgestellt, ich war ausser bei der Verkäuferin nie stehengeblieben. Noch glaubte ich ihn in der Handballe zu spüren: Er hatte sich in Lauft aufgelöst. Ich ging den Weg zurück, er war nirgends zu finden. Bis heute weiss ich nicht, wo er geblieben, wie er mir abhandengekommen, was mit ihm geschehen ist, was ich in einem Moment geistiger Abwesenheit mit ihm angestellt habe. Manche Tage stellen ein Rätsel bereit, das nie aufgelöst werden wird, es sind die magischen, die Hexentage.

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