Beim Stehen des Zuges in einem Bahnhof schreckte ich aus meiner Lektüre auf wie aus einem tiefen Traum. Statt der Schreckfrage des Morgens, „Gewiss komme ich zu spät?“, durchzuckte mich jetzt die Schreckfrage der Reise: „Gewiss hätte ich längst aussteigen müssen?“. In fieberhafter Panik suchte ich mich zu erinnern, wohin ich unterwegs bin. Der Zug fuhr schon an, als es den Augen endlich gelang, den Namen der Haltestelle aus dem Geschehen im Buch herauszulösen und in der Reisewirklichkeit zu verorten.

 

Windböen wummern in der Nacht gegen die Wand, an der mein Bett steht. Sie schütteln mich aus dem Halbschlaf in ein Halbbewusstsein, das nur gerade wahrnimmt, dass keine Gefahr droht, und durch den Körper schwache Wohligkeitssignale sendet.

 

Die gosse Spinne, die ich heute im Zimmer entdeckte und der ich nachjagte, beunruhigte mich so lange, bis mir der Gedanke kam, sie möchte vielleicht einfach mein Haustier sein. Seither steht sie unter Schutz.

 

Die Weichzeichnung, die ein Allerweltsadjektiv wie „schön“ oder „gut“ inszeniert. Es eröffnet eine Freiheit, lässt eine Emotionalität zu, die ein präzises Wort nicht aufkommen lassen würde. Eine gute Sache, dies an einem schönen Morgen festgehalten zu haben.

 

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